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Infos zur Rehkitzrettung

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Worum geht es bei der Rehkitz-Rettung?

In den Monaten Mai und Juni ist die Hauptsetzzeit beim Rehwild. Das heißt, in dieser Zeit werden besonders viele Rehkitze geboren. Die Geburt der Rehkitze erfolgt meist im hohen, „sicheren“ Gras. Die ersten Lebenswochen verbringt das Rehkitz  oft alleine in seinem Versteck. Die Mutter sucht das Kitz nur zum Säugen auf. Durch die zeitliche Überschneidung der Hauptsetzzeit mit der Heu-Ernte (Mahd) in der Landwirtschaft geraten die Jungtiere regelmäßig in große Gefahr.
Landwirte und Jagdpächter stehen in dieser Zeit immer wieder vor der Mammut-Aufgabe „Rehkitz-Rettung“, das heißt sie versuchen die wehrlosen Tiere vor dem Mäh-Tod zu bewahren. Eine kaum zu bewältigende Aufgabe, da die Rehkitze nur durch manuelles Absuchen der Felder mit Menschenketten gefunden werden können. Auch die Suche mit Hunden scheidet aus, da die Rehkitze nach Geburt vollkommen geruchlos sind und somit nicht gewittert werden können.

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Warum sind Rehkitze besonders gefährdet?

Obwohl die Rehkitze bereits kurz nach Geburt laufen können, haben sie in der ersten Lebenswoche keinen Fluchtinstinkt. Das heißt, bei drohender Gefahr duckt sich das Rehkitz so tief wie möglich auf den Boden. Man spricht hier vom „Drückinstinkt“. Für die natürliche Feinde sind sie so nahezu unsichtbar. Für die Landwirte auf ihren Mähmaschinen allerdings auch. Sie geraten in die großen Mähwerke und werden grauenvoll getötet oder zumindest schwer verstümmelt.

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Was passiert mit den Rehkitzen nach der Rettung?

Wenn ein Rehkitz bei einer Rettungsaktion geortet wurde nimmt es der Jäger oder geschulte Helfer auf und setzt es außerhalb des Mäh-Bereichs oder am Waldrand wieder aus. Dabei darf das Kitz keinesfalls mit der bloßen Hand berührt werden, da es sonst die Ricke es sonst aufgrund des Menschen-Geruchs nicht mehr annehmen würde. Wenn auf dem Feld wieder Ruhe eingekehrt ist kehrt die Ricke zu ihrem Jungen zurück und versorgt es weiter.

Häufig gestellte Fragen

Wie läuft eine Suchaktion ab?

Wenn ein Drohnen-Team von uns bei der Suche unterstützt, wird die zu mähende Fläche mit der Drohne streifenweise überflogen. Auf dem Kontroll-Monitor am Boden können wir Wärmequellen identifizieren. Wurde eine Wärmequelle entdeckt, muss diese von den Helfern sofort untersucht werden. Dazu verbleibt die Drohne üblicherweise im Schwebeflug über der Stelle und die Helfer werden (idealerweise per Funk) an die Stelle navigiert. Handelt es sich tatsächlich um ein Rehkitz (oder ein anderes, gefährdetes Wildtier) wird dieses von den Helfern aufgenommen und bis nach der Mahd am Feldrand festgesetzt. Von dort wird es später wieder freigelassen und kann somit von der Mutter wieder abgeholt werden. Die Einsätze finden in der Regel früh morgens statt, bevor die Sonne die Flächen zu sehr aufheizt. Bei kühlerem, bedecktem Wetter ist auch eine Suche am Tage möglich.

Was kostet ein Drohnen-Einsatz?

Es gibt seitens unseres gemeinnützigen Vereins Netzwerks keine feste Preisliste für einen Drohnen-Einsatz. In der Regel handelt es sich um ehrenamtliche Drohnen-Teams ohne gewerblichen Hintergrund. Um die laufenden Kosten für die Geräte (teilweise vereinseigene, teilweise auch private Geräte) etwas decken zu können sind wir auf Spenden angewiesen. Ein Betrag von 50 Euro pro Einsatzstunde kann als kostendeckend angesehen werden.

Wie kurzfristig kann ich einen EInsatz buchen?

Wir wissen, dass der genaue Termin für eine anstehende Mahd nur schwer planbar ist und oft kurzfristig nach Wetterlage entschieden wird. Wir stellen uns bestmöglich darauf ein und versuchen auch sehr kurzfristige Anfragen noch bedienen zu können. Dabei können wir aber nur nach der Reihenfolge der konkreten Anfrage vorgehen und werden keine Drohnen pauschal "vor reservieren". Um uns die Planung und Koordination der Einsätze zu erleichtern, hilft auf jeden Fall ein frühzeitiger Kontakt zu uns, idealerweise mit der genauen Position Größe der betroffenen Fläche. Auch wenn der Termin noch nicht feststeht, hilft diese Vorab-Info für die spätere Koordination und bestmögliche

Verteilung der vorhandenen Ressourcen! Am besten registrieren Sie Ihre Feld(er) vorab HIER

Wie zuverlässig ist die Suche per Drohne?

Auch die Suche per Drohne bietet keine hunderprozentige Sicherheit. Durch ungünstige Faktoren, welche die Präzision des Wärmebildes beeinflussen, durch technische Fehler oder auch durch Fehler der Piloten kann es passieren, dass Kitze oder andere Wildtiere nicht gefunden werden. Auch kann es passieren, dass in der Zeit zwischen dem Flug und der Mahd Tiere wieder in die Fläche gelangen oder sogar erst dann gesetzt werden. Unsere Erfahrungen der letzten 4 Jahre zeigen aber, dass der Einsatz der Drohnen hocheffektiv ist und nur äußerst selten etwas übersehen wird. Wir tauschen uns regelmäßig zu den möglichen Risiken aus und entwickeln immer neue Verfahren, um diese weiter zu minimieren. Besonders wichtig ist, dass alle Beteiligten (Landwirte, Jagdpächter, Helfer und wir) gut zusammenarbeiten, uns an Absprachen halten und die Zeit zwischen Suche und Mahd so kurz wie nur möglich gehalten wird.

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